Vor einigen Jahren hatte ich die Aufgabe passend zu dem schon erstellten Bücherschrank einen Fairteiler zu bauen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich gar nichts von der Idee, essen zu teilen und habe mich damit eingehend beschäftigt. Klar wusste ich, das wir in Deutschland sehr viel von dem mit hohen körperlichen und technischen Einsatz hergestellten Essen, wegschmeißen. Jedoch konnte ich mir die Ausmaße dessen nicht vorstellen. Jedenfalls wurde der Schrank angefertigt und ausgeliefert. Schon auf der Rückfahrt hatte ich eine Mail von den Verantwortlichen erhalten, das die ersten Waren in den Schrank gelegt wurden.
https://foodsharing.de/fairteiler/2016
Zuhause angekommen bin ich gleich in mehrer Gespräche von Verantwortlichen aus ähnlichen Bereichen gegangen. Wir haben uns besprochen und das Projekt hat Fahrt aufgenommen. Leider ist es dem Unternehmnen, das sich für die Betreibung des Schrankes bereit erklärt hatte, nicht mehr möglich das auszuführen. Hauptsächlich geht es darum, sich um den Fairteiler zu kümmern. Das heißt auf Ordnung und Sauberkeit zu achten. Das bestücken wird durch die Bevölkerung oder den einen oder anderen Handel übernommen.
Das Projekt liegt mir noch immer am Herzen und ich möchte den Fairteiler fertig stellen und mich technisch darum kümmern.
Laut der WWF-Studie „Das große Wegschmeißen“ landen über 18 Millionen Tonnen an Lebensmitteln pro Jahr in Deutschland in der Tonne. Dies entspricht fast einem Drittel des aktuellen Nahrungsmittelverbrauchs von 54,5 Millionen Tonnen. Der überwiegende Teil dieser Lebensmittelabfälle wäre bereits heute vermeidbar – insgesamt fast 10 Millionen Tonnen. Das bedeutet: Pro Sekunde landen unnötigerweise 313 Kilo genießbare Nahrungsmittel im Müll, was vermeidbar wäre - etwa durch verbessertes Management, nachhaltigere Marketingstrategien und veränderte Konsumgewohnheiten
10 Millionen Tonnen: Umgerechnet bedeutet dies, dass jährlich 2,6 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche „umsonst“ bewirtschaftet werden, dies entspricht zusammen der Fläche von Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland. Hinzukommen unnötig freigesetzte Treibhausgasemissionen in Höhe von 48 Millionen Tonnen. Angesichts knapper werdender, fruchtbarer Ackerflächen und einer prognostizierten Weltbevölkerung von über neun Milliarden Menschen in 2050 können wir uns eine solche Verschwendung nicht leisten.